Der Winter neigt sich langsam aber sicher dem Ende. Mit den ersten halbwegs warmen Tagen, steigt bei uns allen die Vorfreude auf die kommende Motorradsaison. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um dein Bike in Ruhe durchzuchecken und es bereit für die Straße zu machen.
Wie das geht, liest du in dieser Anleitung.
Genauigkeit und Sorgfalt bei den Flüssigkeiten
Unbedingt erforderlich ist eine Ölkontrolle, denn mit einem zu niedrigen Ölstand kann sehr leicht ein Motorschaden entstehen. Und dann wird deine Saison kürzer als gewünscht. Öl und Filter kosten dich eine Stunde Zeit und 20-30€. Ein Motorschaden im schlimmsten Fall Monate und 1000€...
Kühlmittel, Bremsflüssigkeit und Benzin solltest du auch nicht vergessen. Hier sind aber die Filterwechel nicht so oft nötig, wie bei dem Öl.
Überprüfung der Bremsen und des Fahrwerks
Besonders wichtig ist vor der ersten Ausfahrt die Überprüfung der Bremsen, der Bremsleitungen und der Stand der Bremsflüssigkeit. Denn dein Fahrzeug ist lange gestanden und eventuell haben sich an den Bremsscheiben und -belägen Schmutz und Staub abgelagert. Deshalb ist es erforderlich, dass beides beidseitig mit einem speziellen Bremsreiniger sorgfältig gesäubert wird. Kontrolliere zusätzlich die Funktion der Bremsen - Der Druck muss sofort da sein. Da gibt es keinen Spielraum! Sollte nicht alles perfekt sein, frag lieber einen Experten - dein Leben hängt davon ab.
Weiter nach oben, gilt es einen Blick auf die Lager des Lenkkopfes, der Räder und der Schwingen zu werfen und die Funktion der Gabel- und Federbeine zu checken. Zudem kann das lange Stehen in den Wintermonaten den Luftdruck in den Reifen verringert haben. Überprüfe ihn und gleichzeitig auch das Reifenprofil. Kannst du Risse erkennen oder dass das Profil unter 1,6 Millimeter ist, dann sind neue Reifen schon allein wegen der Sicherheit Pflicht!
Hinweis: Mit abgefahrenen oder beschädigten Reifen würde deine Versicherung bei einem Schaden keine Haftung übernehmen.
Dann solltest du auch noch die Batterie checken. Hast du sie im Herbst ausgebaut und geladen? Einige, vor allem ältere Batterien entladen sich, wenn sie über mehrere Monate nicht genutzt werden. Aufladen, Flüssigkeit nachfüllen oder eine neue Kaufen, steht dann auf dem Plan. Dafür schau am besten, welche Bezeichnung die bisher verbaute Batterie hat. Bei Fragen oder Unsicherheiten stehen wir dir gern zur Verfügung.
Spannende Angelegenheit
Auch einen Blick wert, ist die Kette. Diese hängt sich eventuell über den Winter aus und muss neu gespannt oder ausgetauscht werden (dazu bekommst du hier mehr Infos). Auf der Schwinge deines Bikes sollte sich ein Sticker befinden, der die "Werkseinstellungen" der Kette zeigt. Zum Beispiel steht dort der Kettendurchhang, oder auch Kettenspannung genannt, meistens liegt dieser im Bereich zwischen 20 und 40 mm. Das lässt sich leicht schätzen oder ausmessen. Wenn du die Kette spannen musst, bock dein Bike so auf, dass du das Hinterrad frei drehen kannst. Dafür bietet sich ein Montageständer an. Lockere dann die Achsmutter und die Kontermuttern der Kettenspanner. Daraufhin kannst du die Kettenspanner fester oder lockerer ziehen. Wichtig: Bearbeite beide Seiten parallel, damit das Hinterrad gerade bleibt. Kontrolliere immer wieder die Spannung der Kette unter verschiedenen Bedingungen bis die optimale Spannung erreicht ist.
Schalter, Hebel und Elektronik
Wie in der Fahrschule, bietet es sich an, einmal um dein Bike zu laufen und alle Hebel, Tasten und Schalter auf ihre Funktionalität zu prüfen. Funktionieren Blinker, Lichter und Hupe? Dann passt das auch ;)
Ready to Race
Jetzt steht dem guten Saisonstart schon mal weniger im Weg! Mach vorsichtig und gib dir deinem Bike ein paar Tage zur Eingewöhnung. Dann kannst du auch eventuell auftretende Fehler besser beheben. Ein positiver Nebeneffekt deiner Inspektion: Der TÜV kann weniger meckern. Viel Spaß und gute Fahrt!
